Analognostalgie

Die einfachste Möglichkeit, Menschen auf seine Seite zu ziehen, ist, sie an ihren Schuldgefühlen zu packen – das wusste schon die katholische Kirche. Deswegen gibt es nichts Leichteres, als bei Facebook Sachen zu posten, die sich auf die schlichte Aussage reduzieren lassen: „Hey ihr alle, ihr verschwendet gerade euer Leben bei Facebook! Hört auf damit!“

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Algorithmus

Leute, die auf dieser Internetseite herumstöbern, schauen sich auch gerne süße Katzenvideos an, kennen jedes neue Mem schon bevor die Zeitungen drüber schreiben, und verbringen überhaupt viel zu viel Zeit vor Bildschirmen. Das behaupte nicht ich, sondern der Algorithmus.

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Anonymous

Eines muss man den Internetaktivisten lassen: Wenigstens klingeln sie einen nicht morgens aus dem Schlaf, um dann mit Guy Fawkes-Maske vorm Gesicht und Laptop unterm Arm vor der Tür zu stehen und Sachen zu sagen wie: „Wir möchten mit Ihnen über Freiheitsrechte sprechen!“ Stattdessen hocken sie lieber vor ihrem Computer und legen beispielsweise die Seite eines Unternehmens lahm, das etwas gemacht hat, was ihnen nicht passt. Die bekannteste Gruppierung dieser sogenannten Hacktivisten (eine Mischung aus Hacker und Aktivisten) trägt den Namen Anonymous.

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Astroturfing

Im Sommer des Jahres 1967 besuchte der iranische Schah Berlin, und während die deutschen Studenten zu diesem Anlass eifrig gegen seine diktatorische Herrschaft und die Tötung von politischen Gegnern protestierten, wurde er von 150 angeheuerten Landsleuten abgeschirmt. Diese Leute, die als vermeintliche Gegendemonstranten dem Schah zujubelten, wurden später als „Jubelperser“ bezeichnet. Heutzutage muss man Facebook und Twitter sei Dank bekanntlich nicht mehr das Haus verlassen zum Demonstrieren, und dementsprechend haben sich auch die Jubelperser ins Internet verlagert.

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Autovervollständigung

Es ist kein Geheimnis, dass Google besser darüber Bescheid weiß, was wir wollen, als wir selbst. Tag für Tag füttern Millionen von Menschen die Suchmaschine mit Anfragen, durch die die Suchalgorithmen stetig dazulernen. Deshalb kann sich Google auch im Gedankenlesen versuchen: Um die Suche noch schneller und komfortabler zu machen, erhält man schon während man die Buchstaben eintippt Vorschläge, wonach man suchen könnte. Diese sogenannten Autovervollständigungen leiten sich aus beliebten Suchbegriffen anderer Leute sowie den von Google indexierten Internetseiten ab.

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Cloud

Dass wir den Inhalt unseres kollektiven Gedächtnisses längst an Wikipedia, Google und Konsorten outgesourct haben, daran hat man sich mittlerweile bereits gewöhnt. Ist ja auch ganz praktisch, dass man sich nicht mehr merken muss, wer in der Bundesligasaison 1997/98 die meisten Tore für den MSV Duisburg geschossen hat. Vor allem, da man das Wissen der Welt per Smartphone sowieso in seiner Hosentasche mit sich rumtragen kann. Doch es geht noch einen Schritt weiter: Der Inhalt unserer Festplatten soll uns weggenommen werden!

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Creative Commons

Es gibt ohne Frage angenehmere Zeitvertreibe, als sich in eine Diskussion über das Urheberrecht im Internet zu verstricken. Zu verhärtet sind die Fronten in dieser Angelegenheit, zwischen der vermeintlichen Alles-für-alle-und-zwar-umsonst-Mentalität auf der einen Seite und der Auffassung, dass man illegalen Downloadern nach alter Väter Sitte die Hände abhacken sollte auf der anderen. Dass es im Netz bereits den Versuch gibt, die Rechte und Möglichkeiten der Urheber (allein das Wort schon!) zu stärken und zu verfeinern, wird dabei gerne mal vernachlässigt.

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